Literaturlandschaft Ruhrgebiet

Von der Städtestadt zur Metropole Ruhr, von der Industriekultur zur Kulturindustrie. Das Ruhrgebiet ist spannend. Erleben Sie mit mir den Wandel und die literarische Vielfalt in ausgesuchten Hör- und Videobeiträgen. Hier finden Sie zudem Kommentare und Kurzbiografien der beteiligten Personen, Informationen zum REVIERCAST-Projekt, Verweise auf verwandte Projekte sowie aktuelle Nachrichten aus der Literaturszene im Revier.

Viel Vergnügen beim Stöbern ...

Karl-Heinz Gajewsky

"Inzwischen habe ich mir Ihre Website angesehen, das ist ja ein Opus magnum, an dem Sie da arbeiten, die literarische Kartographierung des Ruhrgebiets, großartig, und mich haben Sie damit in beste Gesellschaft aufgenommen."

Andreas Rossmann, FAZ

LesArt.Preis der jungen Literatur 2015

An die jungen Schriftstellerinnen und Schriftsteller in Dortmund!

Der bedeutendste Preis für junge Literatur in Dortmund, der »LesArt.Preis der jungen Literatur«, wartet auf euch. Wenn ihr aus Dortmund seid, jünger als 35 und schreibt - was auch immer, die Hauptsache: gut - seid ihr eingeladen, eure Texte einzusenden.
Einsenden könnt ihr maximal 3 Texte Prosa - Erzählungen, keine Lyrik - mit jeweils maximal 10 Seiten Din A4 an:
oder 
LesArt.Festival 
c/o literaturhaus.dortmund, Neuer Graben 78, 44139 Dortmund.

Der Einsendeschluss ist Freitag, der 23. Oktober 2015.
Eine fachkundige Jury wählt aus den Einsendungen den Preisträgertext des »LesArt.Preis der jungen Literatur 2015«. Dieser Preis ist mit EUR 800,– dotiert, wird von der Sparkasse Dortmund gestiftet und bei der LesArt.Matinee am 15. November 2015 überreicht.
Wir wünschen euch Glück.
Das LesArt.Team

Das Literaturbüro Ruhr e.V. präsentiert im Rahmen seiner Reihe „ruhrSpott“

Christine Sommer und Martin Brambach lesen Sigismund von Radecki und 
Michael Klaus:
Hin- und hergerissen zwischen Gare du Nord, Gladbeck & Gelsenkirchen
Große Meister der kleinen Form – ein Abend mit Satiren & Feuilletons 

In Kooperation mit der Stadtbücherei Gladbeck
Freitag, 11. September 2015, 20 Uhr
Stadtbücherei Gladbeck
Friedrich-Ebert-Str. 8, 45964 Gladbeck

Eintritt: 8/10 € (Vorverkauf/Abendkasse); Schüler/Studenten/Arbeitssuchende frei
Kartenreservierung und -abholung in der Stadtbücherei empfohlen
Karten unter 0 20 43.99 26 58 oder zahlen per eCash unter 

Michael Klaus (1952 – 2008) wurde als Satiriker bekannt, doch im Satiriker steckte auch ein geborener Erzähler, einer, der abwarten konnte, geduldig und genau hinsah. So wurde er einer aus der Bruderschaft der Alltagserzähler, der Sarkasten und Lakoniker. Über Gelsenkirchen-Mitte schrieb er: „Dieser Stadtteil wird nachts beleuchtet von der Panik seiner Bewohner!“ Und damit hatte er auch gleich das Lebensgefühl vieler Ruhrgebietler kalt erwischt: das Gefühl, immer bloß in einem Vorort einer Vorstadt ein Vorleben vor dem wirklichen Leben zu führen. Vom Weggehen zu träumen und dann das Reisetagebuch doch am heimischen Küchentisch zu schreiben.
Er brachte verlorene Verlierer zur Sprache und zum Sprechen, verbrauchte Verbraucher, abseitige Mitläufer, kleine Anarchisten und Saboteure des Alltags: Nahaufnahmen von Weitsichtigen und Zukurzgekommenen. „Seine Texte sind Geschenke vom seltsamen Lieblingsonkel“, schrieb die Süddeutsche Zeitung. 

Sigismund von Radecki, 1891 geboren in Riga, arbeitete als Student einer Bergakademie in der ‚Kohlenhölle‘ des Aachener Reviers, als Bewässerungsingenieur lebte er in Turkestan, als Elektroingenieur in Berlin. Er übersetzte Puschkin und Gogol ins Deutsche, war einige Jahre Karl Kraus in Wien nah, zeichnete, schauspielerte, lebte lange in einer Züricher Pension, wenn er nicht auf Vortragsreise war. 1970 starb er in Gladbeck, wo die Stadt auch sein Ehrengrab pflegt. 2014 verlegte der Wallstein Verlag seine Feuilletons neu unter dem Titel ‚Die Stimme der Straße‘. Der Herausgeber beschließt sein Nachwort ‚Expeditionen in ein unbekanntes Leben‘ mit dem Satz, hier sei „ein Schriftsteller von europäischem Rang wiederzuentdecken“. Radecki, der nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem als Humorist galt, erzielte mit dem ‚ABC des Lachens‘ (Rowohlt Verlag, 1953) einen dauerhaften Verkaufserfolg, die Auflage ging in die Hunderttausende.

Martin Brambach war u. a. am Schauspielhaus Bochum, dem Wiener Burgtheater und der Schaubühne Berlin festes Ensemblemitglied. Seit August 2001 ist er freiberuflich tätig und spielt nun hauptsächlich Film- und Fernsehrollen, etwa in ‚Das Leben der Anderen‘, ‚Der Vorleser‘ oder ‚Oh Boy‘. Für das Dresdner Tatort-Team ermittelt er in Zukunft als Kommissar. 

Christine Sommer erwarb ihr Schauspiel-Diplom am Max Reinhardt Seminar in Wien.
Sie spielte in Kinofilmen wie ‚Blaubeermeise‘ und ‚Harms‘, in vielen TV-Serien und -Filmen wie ‚Die Chefin‘ oder ‚Der letzte Bulle‘. Bei den Ruhrfestspielen sah man sie und Martin Brambach zuletzt mit ihrem Charles Bukowski-Programm ‚Roter Mercedes‘. 


Das Projekt "ruhrspott" wird gefördert durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, die Kunststiftung NRW, die Stiftung der Sparkasse Gladbeck zur Förderung von Kunst und Kultur, die Stadt Gladbeck sowie die Kooperationspartner in den beteiligten Städten.

Mit freundlichen Grüßen

Gerd Herholz

Wissenschaftlicher Leiter
Literaturbüro Ruhr e.V.
Tel.: (0049) 02043 992 168


Die Arbeit des Literaturbüros Ruhr e.V. wird unterstützt vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen (MFKJKS NRW), vom Regionalverband Ruhr (RVR), der Stadt Gladbeck und den Mitgliedern des Literaturbüros Ruhr sowie zahlreichen Sponsoren und Partnern.

Herbstprojekt des Literaturbüros Ruhr e. V.

"ruhrSpott" heißt das diesjährige Herbstprojekt des Literaturbüros Ruhr e. V., seiner Kooperationspartner und Förderer.
Bei Lesungen, Rezitation, Musik und Gespräch werden vom 9. September bis zum 14. November 2015
23 Literatinnen und Literaten, Journalisten, Schauspieler und Musiker in Gladbeck, Duisburg, Essen, Mülheim und Dortmund zu Gast sein.
Die Gäste kommen aus den USA, aus Frankreich, der Ukraine und Deutschland.
(www.ruhrspott.com)

Das BVB-trunkene Dortmund hat den Niedergang als Bierstadt gemeistert, das offizielle Ruhrgebiet seinen Bierernst aber nie überwunden. In dieser herrlich halbstarken Region fehlt er allzu oft: der souveräne Umgang mit den eigenen Macken, Schwächen und Eitelkeiten. Pars pro toto gilt eher, was Michael Klaus über ,sein' Gelsenkirchen-Mitte schrieb: "Dieser Stadtteil wird nachts beleuchtet von der Panik seiner Bewohner!"
Grassierende Großmannssucht hierzulande hat Selbstironie und Spott bitter nötig, jedes Lachen über und Auslachen von Creative-Economy-Dummdeutsch, Politik-Posern, Metropolenwahn und Marketingmurks. Man denke nur an jenen Ruhrgebietsslogan, den 2008 eine Düsseldorfer Werbeagentur namens Grey(!) entworfen hatte: ,Ruhr(hoch)n Team-Work-Capital' sollte der heißen. Und dass da im Teamwork eine Menge Ruhr-Kapital abfloss, darf vermutet werden - die Claim-Entwicklung soll viele Hunderttausend Euro gekostet haben.

Man kann aber auch gekonnt kurz und gut texten, das beweist bei "ruhrSpott" Fritz Eckenga und liest "Mit mir im Reimen. Alle Gedichte und neue"; hier liefert das Essener Spardosen-Terzett den Soundtrack. Mehr ruhrspezifisch Satirisches von Michael Klaus werden Christine Sommer und Martin Brambach vorstellen, dazu freche Feuilletons des zu Unrecht fast vergessenen Sigismund von Radecki, der in Gladbeck unvermutet sein Ehrengrab fand.
Um aber nicht allein im Ruhr-Saft komisch zu schmoren, haben wir auch Literaten zu Gast, die in ihrer eigenen metropolen bis metropopeligen Heimat deren Alltagsleben, Größenwahn und Sonntagsreden aufs Korn nehmen.
Frank Schulz aus Hamburg ist mit seinen skurrilen Plots um Onno Viets zu hören. Andrej Kurkow (,Jimi Hendrix live in Lemberg') kommt aus Kiew und Georg Stefan Troller reist aus Paris an und beweist, dass man über eigene Blamagen sehr gut lachen kann. Kolumnist Harald Martenstein liest aus der Satire-Utopie ,Schwarzes Gold aus Warnemünde' und der Frankfurter Büchner-Preisträger Wilhelm Genazino erzählt von ,Tarzan am Main'. Die große Erzählerin Katja Lange-Müller spottet über Berliner Abgründe, und die famose Sophie Rois liest New Yorker Geschichten der geistreich-sarkastischen Dorothy Parker. Bei einer neuen Ausgabe der "Hate poetry" ziehen Journalistinnen all jene ihrer Leser durch den Kakao, die eine humane interkulturelle Gesellschaft durch Hass&Häme-Leserbriefe zu verhindern glauben. Als Gegengift wider solche Einfaltspinselei haben wir umgehend den Ex-Juristen Alain Mabanckou eingeladen, aus seinem Roman "Black Bazar" vorzulesen. Aus dem Kongo stammend hat er lange in Paris gelebt, arbeitet und lehrt heute in Santa Monica/Kalifornien.

Über eine Erwähnung der ersten drei Abende in Essen (Troller), Gladbeck (Martin Brambach & Christine Sommer) und Mülheim (Sophie Rois liest Dorothy Parker) würden wir uns besonders freuen (siehe word.docx-Anlagen).
Weitere Infos zu einzelnen Abenden auch im Internet unter www.ruhrspott.com oder www.literaturbuero-ruhr.de.
Weitere Presseanfragen (Autoreninfos/Fotos, Interviewwünsche) richten Sie bitte an Verena Geiger unter 02043 992644, Literaturbüro Ruhr.

Das Projekt "ruhrspott" wird gefördert durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, die Kunststiftung NRW, die Stiftung der Sparkasse Gladbeck zur Förderung von Kunst und Kultur, die Stadt Gladbeck sowie die Kooperationspartner in den beteiligten Städten.

Mit freundlichen Grüßen
Gerd Herholz

Wissenschaftlicher Leiter
Literaturbüro Ruhr e.V.
Tel.: 02043 992168
www.literaturbuero-ruhr.de
http://de-de.facebook.com/LiteraturbueroRuhr

Die Arbeit des Literaturbüros Ruhr e.V. wird unterstützt vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen (MFKJKS NRW), vom Regionalverband Ruhr (RVR), der Stadt Gladbeck und den Mitgliedern des Literaturbüros Ruhr sowie zahlreichen Sponsoren und Partnern.