Literaturlandschaft Ruhrgebiet

Von der Städtestadt zur Metropole Ruhr, von der Industriekultur zur Kulturindustrie. Das Ruhrgebiet ist spannend. Erleben Sie mit mir den Wandel und die literarische Vielfalt in ausgesuchten Hör- und Videobeiträgen. Hier finden Sie zudem Kommentare und Kurzbiografien der beteiligten Personen, Informationen zum REVIERCAST-Projekt, Verweise auf verwandte Projekte sowie aktuelle Nachrichten aus der Literaturszene im Revier.

Viel Vergnügen beim Stöbern ...

Karl-Heinz Gajewsky

"Inzwischen habe ich mir Ihre Website angesehen, das ist ja ein Opus magnum, an dem Sie da arbeiten, die literarische Kartographierung des Ruhrgebiets, großartig, und mich haben Sie damit in beste Gesellschaft aufgenommen."

Andreas Rossmann, FAZ

"Literaturwunder Ruhr"

Unter dem Titel "Literaturwunder Ruhr" fand am 30. und 31. Oktober 2009 eine wissenschaftliche Tagung im Haus der Geschichte in Bochum statt. Eingeladen hatten Prof. Dr. Klaus Tenfelde von der Stiftung Bibliothek des Ruhrgebiets, Frau Hannelore Palm vom Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt Dortmund und Prof. Dr. Gerhard Rupp für das Germanistische Institut an der Ruhr-Universität Bochum und die Literarische Gesellschaft Bochum.

Der Kongress beschäftigte sich mit dem Aufkommen einer neuen Ruhrgebietsliteratur, die sich parallel zum industriellen und wirtschaftlichen Strukturwandel vollzogen hat. Professor Rupp stellte fest:

"Dieses Literaturwunder zeigt sich spätestens seit den 80er Jahren in einer prosperierenden Kultur- und Literaturentwicklung. Werke von Link, Lodemann, Rothmann, Seligmann, Streletz und vielen anderen bilden eine neue Qualität von Regionalliteratur heraus, die nicht nur affirmatorisch den Bezug auf die eigene Herkunft betont, sondern durch distanzierende Verfahren der Beobachtung und der Spiegelung anreichert. Dabei richten die Autor/innen den Blick nicht nur auf die Gegenwart, sondern verarbeiten immer wieder von ihrem gegenwärtigen Blickwinkel aus die Vergangenheit mit, und sie schauen nicht nur auf das Ruhrgebiet selbst, sondern sie sehen es vorzugsweise im übergeordneten europäischen Rahmen. Diese ‚Gegenbeobachtung’ verdankt sich u. a. dem Umstand, dass das Ruhrgebiet spätestens seit der Mitte des 19. Jahrhunderts selbst Ergebnis einer (geglückten) kulturellen Durchmischung ist..."

Die folgenden Hörbeiträge stellen die aktuelle Gegenwartsliteratur aus dem Ruhrgebiet in den Mittelpunkt und sind einzeln aufrufbar:

Prof. Dr. Rolf Parr, Bielefeld:
Ab in die ‚Mitten’. Von alten und neuen ‚mental maps’ des Ruhrgebiets

Dr. des. Thomas Ernst, Luxemburg:
Das Ruhrgebiet als Rhizom. Die großen Erzählwerke von Jürgen Link und Wolfgang Welt und das Jenseits des Metropolen

Prof. Dr. Klaus-Peter Strohmeier, Bochum:
„Neue Mitte“ und „neue Unterschicht“ - Wandlungen von Sozialstruktur und Sozialkultur im Ruhrgebiet

Prof. Dr. em. Jürgen Link, Hattingen:
Facetten einer anderen Heimatliteratur: „Kleine Literatur“ – „Nonprofi-Literatur“ – „Provinzpartisanen- Literatur“? (Mit einem autogenen Beispiel)

Lesung Yvette Vivien Kunkel, Witten:
Verdichtetes

Lesung Florian Neuner, Berlin/Thomas Ernst, Luxemburg:
Präsentation der Anthologie „Europa erlesen: Ruhrgebiet“

Prof. Dr. Michael Hofmann / Dr. des. Karin Yeilada, Paderborn:
Räume und Träume in den Migrationserzählungen türkisch-deutscher AutorInnen der zweiten Generation (60’)

Jonas Engelmann, Mainz:
„Der Stahlgolem“ – Jüdische Tradition im Ruhrgebiet? Kabbalistische Motive in Hendrik Dorgathens Ruhrgebietscomic

Dr. Martin Maurach, Frankfurt/Oder:
Wunderklänge? Der Strukturwandel des Ruhrgebiets in Hörspiel und akustischer Kunst

Werner Streletz, Bochum:
„Rauflustige Schwächlinge am Kiosk kaputt“ Lesung und Gespräch mit PD Dr. Ralph Köhnen, Literarische Gesellschaft und Ruhr-Universität Bochum

Gerd Herholz, LiteraturBüro Ruhr e. V., Gladbeck:
"Kunst, Kultur, Kreativität und Kampagnen – Literatur (-förderung) längs der Ruhr zwischen Inspiration und Ignoranz – nicht nur am Beispiel des Europäischen Literaturhauses Ruhr"

Prof. Dr. em. Harro Müller-Michaels, Bochum:
Literarische Gesellschaft Bochum als Beispiel der Kulturvermittlung im Ruhrgebiet

Daniela Walden, M.Ed., Bochum:
Migrantenliteratur aus dem Ruhrgebiet: Analyse und Rezeption

Dr. Artur Nickel, Bochum:
Literaturwunder, quo vadis? Im Fokus Kinder und Jugendliche aus dem Revier

Dr. Daniela Frickel, Bochum:
„Meinwärts!“ – Wohin es Autorinnen von und an der Ruhr zieht

Jan Boelmann M.Ed., Bochum:
Popliteratur und Bildungsroman – Strukturwandel in der Ruhrgebietsliteratur des neuen Jahrtausends

Frank Schorneck, Bochum, Macondo:
Chancen für junge AutorInnen im Ruhrgebiet

Dr. Jürgen Wilbert, Düsseldorf:
Das Deutsche Aphorismus-Archiv in Hattingen, die kleine Gattung im Ruhrgebiet