Literaturlandschaft Ruhrgebiet

Von der Städtestadt zur Metropole Ruhr, von der Industriekultur zur Kulturindustrie. Das Ruhrgebiet ist spannend. Erleben Sie mit mir den Wandel und die literarische Vielfalt in ausgesuchten Hör- und Videobeiträgen. Hier finden Sie zudem Kommentare und Kurzbiografien der beteiligten Personen, Informationen zum REVIERCAST-Projekt, Verweise auf verwandte Projekte sowie aktuelle Nachrichten aus der Literaturszene im Revier.

Viel Vergnügen beim Stöbern ...

Karl-Heinz Gajewsky

"Inzwischen habe ich mir Ihre Website angesehen, das ist ja ein Opus magnum, an dem Sie da arbeiten, die literarische Kartographierung des Ruhrgebiets, großartig, und mich haben Sie damit in beste Gesellschaft aufgenommen."

Andreas Rossmann, FAZ

Jens Dirksen: Der wahre „Pott-Cast“ - Warum Karl-Heinz Gajewsky für seine Internetplattform „Reviercast“ den Literaturpreis Ruhr verdient hat

Karl-Heinz Gajewsky mit dem Literaturpreis Ruhr auszuzeichnen, ist auf den ersten Blick ein Ding der Unmöglichkeit. Wie sollte das gehen?, fragt man sich unwillkürlich – wie, um Himmels willen, soll denn der Akt der Preisverleihung ablaufen, wenn der Ausgezeichnete zugleich der Aufzeichnende ist? Eine Preisverleihung, bei der ein Preisträger hin und her rennen müsste zwischen dem Rednerpult vorn und seinem Aufnahmegerät im Hintergrund. Eine unmögliche Situation, in der sich der Preisträger hin und her gerissen fühlen müsste, immer nur halb am richtigen Ort. Karl-Heinz Gajewsky muss das trotzdem aushalten. Denn die sechsköpfige Jury zum Literaturpreis Ruhr hat sich einen Ruck gegeben und gegen derlei und andere kleinliche bis kleinmütige Einwände entschieden: Ja, diese Arbeit, die Karl-Heinz Gajewsky da seit dem Jahr 2007 für die Internetplattform „Reviercast“, für sein einzigartiges Text-, Ton- und Video-Archiv der Ruhrgebietsliteratur betreibt, diese Arbeit ist Arbeit an der Literatur und es deshalb allemal wert, ausgezeichnet zu werden. Sie ist es auch, weil Karl-Heinz Gajewsky seine Arbeit am „Reviercast“ ganz und gar aus eigenem Antrieb und bis hin zur Finanzierung mit gänzlich eigenem Engagement leistet. Sie ist es aber in erster Linie, weil all das Aufnehmen, das Sammeln und das Zugänglichmachen von Original-Tönen der Literatur für die denkbar größte Öffentlichkeit, bei allem Mangel an pekuniärem Verdienst, äußerst verdienstvoll in einem kulturellen, historischen, buchstäblich literarischen Sinne ist und – das dürfte in diesem Zusammenhang nicht ganz unwichtig sein – es auch bleibt. Denn was heißt und zu welchem Ende baut man ein Archiv auf? Schon die ersten Archive, die in der Antike eingerichtet wurden, dienten auch, aber eben nicht nur als Entsorgungsplatz für Unterlagen, die eine allmählich sich ausbreitende Bürokratie vorderhand nicht mehr benötigte; Archive waren, wie die griechische Wortwurzel „archein“ ausweist, darüber hinaus aber etwas, was man heute nicht mehr so präsent hat, wenn man sich den Umgang unserer Gesellschaft mit Archiven ansieht: Ein „Archeion“ war im Griechischen ein Amts-, ein Regierungs-, ein Herrscher-Gebäude. Der Antike war der Zusammenhang von Überlieferung und Macht, von Vergangenheit und Gegenwart noch überaus präsent. Archive wurden als Häuser der Herrschaft angesehen. Nicht von ungefähr. Der Hort der hier aufbewahrten Urkunden, Briefe und Dokumente verbürgte die Rechtmäßigkeit von Besitztiteln, ja von Herrschaftsverhältnissen. Mit anderen Worten gilt seit der Antike: Ein Archiv haben sich immer diejenigen geschaffen, welche die Macht in Händen hielten. Deshalb auch baute die adelige Oberschicht ab dem Ende des Mittelalters ihre eigenen Archive auf, so wie es der Klerus und die Klöster schon zu Beginn dieses Zeitalters getan hatten. Seit der Antike sind Archive die logische Konsequenz aus der Verschriftlichung öffentlichen Handelns. Sie setzen die allseitige Anerkennung der Schrift als Weg der Fixierung von Recht, Ansprüchen und Übereinkünften voraus, ein Umstand, durch den so etwas wie Zivilisation überhaupt erst definiert ist. Archive sind in die Vergangenheit gerichtet – aber das ist nur ihr äußerer Anschein, die eine Hälfte ihrer Wirkmächtigkeit. Viel entscheidender ist nämlich, dass sie aus der Vergangenheit in die Gegenwart, auf die Gegenwart kommen, dass sie Geschichte aufbewahren, ja dass sie durch die Dinge, die sie aufbewahren, geradezu definieren, was in der Gegenwart als Geschichte angesehen wird, was letzten Endes dann auch Geschichte ist. Nicht von ungefähr plante Napoleon während seiner Eroberungsfeldzüge kreuz und quer durch Europa, sämtliche Adels-, Kirchen- und Staatsarchive zu einem einzigen Mega-Archiv in Paris zusammenzufassen. Napoleon, der moderne Denker unter den Herrschern seiner Zeit, hatte begriffen, dass aus dem alten Satz „Wer die Macht hat, hat ein Archiv“ längst eine reziproke Gleichung geworden war, die eben auch umgekehrt galt: Wer das Archiv hat, hat die Macht. Wer das Archiv hat, hat nämlich nicht nur die Deutungshoheit über die Geschichte, sondern sogar deren unentbehrliche Grundlage, das Gedächtnis in seinem Besitz. Das scheint überhaupt der tiefere Sinn solcher Begriffe wie „bewahren“ oder „verwahren“ zu sein: die Dokumente werden wahr durch den Akt ihrer Konservierung. Zum Archivalium, wenn man das so sagen darf, werden solche Dinge, die von bleibendem Wert zu sein versprechen. Im Archivieren drückt sich Respekt vor den kulturellen Leistungen der Vergangenheit aus, ihre Würdigung, die das Gegenteil einer Barbarei der Gleichgültigkeit ist. Und wer die Geschichte nicht nur umschreiben, sondern vielleicht gar umschreiben will, im wörtlichen oder im übertragenen Sinne, tut das füglich entweder in einem Archiv oder aus einem Archiv heraus – wenn denn gilt, dass Geschichte als Lernort, als Anschauungsunterricht für gesellschaftliches Handeln, die Gegenwart wie die Zukunft gleichermaßen ausprägen kann. Wie bezeichnend nimmt es sich da aus, dass unter den Archiven des Ruhrgebiets, jedenfalls bis Mai kommenden Jahres, wenn das NRW-Landesarchiv in Duisburg seine Pforten für das Publikum öffnen wird, neben den allerorts vorhandenen städtischen Archiven bislang vor allem die Firmen-, die Industrie- und Wirtschaftsarchive vorherrschen - neben einigen kirchlichen und ebenso seltenen Adelsarchiven. Immerhin, das Archiv der Arbeiterjugendbewegung gibt es auch, in Oer-Erkenschwick, und das Dortmunder Fritz-Hüser-Institut bietet ebenfalls einige Archivalien zur „Literatur und Kultur der Arbeitswelt“. Ein Autoren-, ein Literaturarchiv aber, das war vollkommen neu, als Karl-Heinz Gajewsky vor sechs Jahren mit seiner Arbeit begann, die wir getrost als Akt einer Geschichtsschreibung „von unten“ begreifen können. Er begann an jenem Zeitpunkt, an dem die Bedeutung einer „Literatur der Arbeitswelt“ im Ruhrgebiet allmählich verblasst war, an dem Schriftstellerinnen und Schriftsteller, ihre Schreibweisen und Bücher „endlich so wie überall“ zu werden schienen, um einmal den Titel einer großartigen Ausstellung von Ruhrgebietsfotografie in den 80er-Jahren zu zitieren. Was Karl-Heinz Gajewsky da mit seinem „Reviercast“ bislang 400fach und in Zukunft gewiss noch viel-hundertfach macht, ist in jeder Hinsicht zeitgemäß, nicht nur wegen der Aufnahmetechnik und der Präsentationsweise. Er sammelt zum einen die Spuren, die von der engagierten Arbeiterliteratur, dem bis heute herausragenden Beitrag des Ruhrgebiets zur Literaturgeschichte, noch erhalten sind, noch gehört, noch gesehen werden können. Ganz so, als hätten Autoren wie Kurt Küther und Ilse Kibgis insistiert, wie es einst Hans Sahl in einem sehr viel dunkleren Zusammenhang getan hat: „Fragt uns, wir sind die letzten!“ Es ist das Dokumentarische mit Blick auf die Vergangenheit, das Karl-Heinz Gajewskys „Reviercast“ zu einem derart einmaligen Projekt macht, dass wir es hier und heute preisen. Ja, es stimmt, für einige Stimmen der Ruhrgebietsliteratur wie etwa für Josef Büscher kam der „Reviercast“ zu spät – wie überhaupt die ganze Aufnahmetechnik ja eigentlich zu spät gekommen ist. Wie gern wüssten wir heute, wie Goethes und Schillers und Büchners Stimmen eigentlich klangen, wie gern hätten wir einmal gehört, ob jener überaus namhafte römische Politiker und Schriftsteller sich selbst nun „Kikero“ oder „Zizero“ nannte – oder vielleicht auch „Kizero“. Oder womöglich sogar „Zickero“. Nun, wir wissen es nicht. Was wir aber wissen: Dass die Internet-Seite „Reviercast“ noch rechtzeitig kam, um Spuren der älteren Revierliteratur zu dokumentieren, noch rechtzeitig, um die Stimme des viel zu früh verstorbenen Michael Klaus und seine Worte in jeder Hinsicht aufzuheben. Zugleich aber hat Karl-Heinz Gajewsky, hat seine Internetplattform längst auch schon die neuere Ruhrgebietsliteratur im Blick. Und auf Band, wie man in analogen Zeiten vielleicht noch gesagt hätte - tatsächlich aber in Bits und Bytes, in html und mp3. Unter www.Reviercast.de lässt sich besichtigen, welche Bandbreite die Ruhrgebietsliteratur heute hat – ein Grund zum Staunen! Nicht nur darüber, dass alle Träger des Literaturpreises Ruhr dort verzeichnet sind und gewiss jetzt schon einige der zukünftigen Preisträger (deshalb hat die Auszeichnung ja auch eine gewisse immanente Logik). Staunen lässt sich vielleicht noch mehr über die vielen, vielen Namen, die längst nicht mehr nur rheinisch-westfälisch-polnische Wurzeln haben, sondern auch türkische, italienische, georgische, ukrainische und andere. Wenn einer wissen will, ob die Ruhrgebietsliteratur doch nicht nur „endlich so wie überall“ klingt, ob sie sich ihre Bücher, ihre Werke immer noch von ihren Rändern her erarbeitet, wie Gerd Herholz vom Literaturbüro Ruhr das einmal auf den Punkt gebracht hat, dann findet sich genau dies im „Reviercast“ eindrucksvoll dokumentiert. Die Ränder der Literatur, an denen das Revier so erfolgreich arbeitet, das sind nicht mehr nur die Reportagen aus der Arbeitswelt, das sind längst auch Krimi und Kinderbuch, das ist das Kabarett, die Satire, das Sachbuch oder eine mündliche Literaturform wie der Poetry Slam. Denn selbstverständlich sind auch solche untergründigen Kultfiguren wie Sebastian23 oder populäre Autoren wie das „Lehrerkind“ Bastian Bielendorfer im „Reviercast“ verzeichnet. Dass die Ruhrgebietsliteratur immer noch einen eigenen, wenn auch neuen Zungenschlag hat, das hört man nirgends besser als in den Aufnahmen, die Karl-Heinz Gajewsky da erstellt hat. Daran kommt auch keine der vor drei, vier Jahren so zahlreich erschienenen Ruhr.2010-Anthologien heran – apropos: Die Organisatoren der Kulturhauptstadt haben sich seinerzeit dagegen entschieden, das Projekt „Reviercast“ zu unterstützen, zu fördern. Es war ihnen offenbar wichtiger, noch ein weiteres Theaterfestival und andere Dinge zu feuerwerken, deren eklatanter Mangel an Nachhaltigkeit sich schon jetzt abschließend herausgestellt hat. Wie für das Individuum, so ist es auch für eine Gesellschaft die Vergangenheit, die Kontinuität, ja Identität stiftet. Schon der Aufbau eines Archivs drückt den Willen zu dieser Kontinuität, zu dieser Identität aus. Und so, wie für das deutsche Bürgertum des 19. Jahrhunderts aus Mangel an nationaler Einheit die Kultur, die Verehrung der Dichter und Denker zum identitätsstiftenden Moment wurde, gehen vielleicht auch verdienstvolle Initiativen wie Karl-Heinz Gajewskys „Reviercast“ voran. Das jedenfalls wäre nötig in Zeiten, da sich die Wirkungen der Kulturhauptstadt, von der man sich doch so viel Einigungsdynamik erhofft hatte, schon fast erschöpfen im gemeinsamen Chorsingen alle zwei Jahre, in einer koordinierten Werbung der Revier-Museen und noch einer weiteren millionenschweren Kultur-Ruhr-Abteilung, die „urbane“ Kunst-Events übers Ruhrgebiet streut. Nur gut also, dass „Reviercast“ im Internet zu Hause ist und nicht irgendwo zwischen Holzwickede und Neukirchen-Vluyn. Denn sonst könnte es am Ende noch dazu dienen, dass sich irgendeine Ruhrgebietsstadt der anderen gegenüber wieder einmal kirchturmhoch überlegen fühlt. Nein, „Reviercast“ ist nicht von einer Stadt zuwege gebracht worden, nicht von einer Universität, nicht von einem Unternehmen oder einem Verband, sondern von einer einzelnen Person: rund zehn Stunden wendet „Kalle“ Gajewsky, wie Freunde und Verehrer ihn nennen, im Durchschnitt für jeden neuen „Reviercast“-Beitrag auf. Manchmal interviewt Gajewsky Schriftsteller, manchmal restauriert und digitalisiert er alte Video- oder Tonbänder, manchmal besucht er Lesungen oder andere öffentliche Veranstaltungen wie zum Beispiel Literaturpreisverleihungen mit seinen Aufnahmegeräten. Die viele Arbeit, die das macht, reicht von der Aufnahme über den Schnitt eines solchen Beitrags bis hin zur Einstellung auf der Homepage, für die wiederum eine Formatierung nötig ist. Alles für sich immer nur ein leiser Tastendruck, ein kleiner Mausklick – alles zusammengenommen eine Riesenarbeit. Das aber, finden wir ja nur allzu gern, ist wirklich typisch Ruhrgebiet: Da lamentiert einer nicht herum, weil die öffentliche Förderung fehlt, weil keiner sonst sich kümmert, weil das eigentlich zu viel der Zumutung ist für einen allein. Nein, das alles macht Karl-Heinz Gajewsky nicht, sondern er krempelt die Ärmel auf. Und macht sich an die Arbeit. Besorgt sich mehr und mehr an professioneller Ausrüstung. Und fragt und nimmt auf und schneidet und konfiguriert es alles digital und stellt es ins World Wide Web. Was dabei herausgekommen ist, lädt zu „einer akustischen Reise durch die Literaturlandschaft Ruhgebiet“ ein, wie es der Literarhistoriker Walter Gödden beschrieben hat. Es ist aber auch ein Denkmal der Revier-Literatur in Tönen und Bildern. Als im August des vergangenen Jahres der Tod von Kurt Küther zu betrauern war, meldete die WAZ wie zum Trost: „Die Beerdigung des beliebten und bekannten Wahl-Bottropers findet am 31. August auf dem Ostfriedhof in Bottrop-Boy statt. Wer Kurt Küther noch einmal hören will: Im Schallarchiv der Revierliteratur Reviercast.de sind diverse Aufnahmen mit Kurt Küther abrufbar.“ „Reviercast“, das Ton- und Bild-Archiv der Ruhrgebietsliteratur, das ist ein „Pott-Cast“ im wahrsten Sinne des Wortes, und der kommt wie gesagt ohne jede öffentlich-rechtliche Unterstützung zustande. Aber vielleicht stellt sich die ja eines Tages, irgendwann, wer weiß, vielleicht doch noch ein, zu wünschen wäre es allemal. Wenn diese Auszeichnung durch den Literaturpreis Ruhr einen kleinen Beitrag dazu geleistet haben sollte, dann hätten wir diesen Preis zwar vergeben, aber gewiss nicht vergebens. Dann hätte auch dieser eher vergängliche Vorgang einen gewissen Anteil an dem, was Karl-Heinz Gajewskys „Reviercast“ atmet: einen Hauch von Ewigkeit.

WDR West Art: Karl-Heinz Gajewsky - Bewahrer von Literatur aus dem Revier

Karl-Heinz Gajewsky - Bewahrer von Literatur aus dem Revier: West ART Magazin vom 12.11.2013 Seit 2007 investiert er tausende Stunden Arbeit und Leidenschaft in den Aufbau eines Bild- und Tonarchivs für die Revier-Literatur. Für sein Engagement wird Karl-Heinz Gajewsky jetzt mit dem Literaturpreis Ruhr 2013 ausgezeichnet.

WAZ: LITERATURPREIS RUHR - Ruhrgebiet verbeugt sich vor Karl-Heinz Gajewsky

LITERATURPREIS RUHR Ruhrgebiet verbeugt sich vor Karl-Heinz Gajewsky 17.11.2013 | 18:57 Uhr Das Ruhrgebiet verbeugt sich vor Karl-Heinz („Kalle“) Gajewsky und der Leistung seines Schall- und Bildarchivs im Internet unter www.reviercast.de: Verleihung des Literaturpreises Ruhr im Mülheimer Schloss Broich, wo 25 Jahre zuvor auch schon Max von der Grün den Preis erhalten hatte. Seit sechs Jahren baut Karl-Heinz Gajewsky ein Ton- und Bildarchiv der Ruhrgebietsliteratur im Internet auf, in unzähligen Arbeitsstunden am Computer, mit Autoren-Interviews und Video-Aufzeichnungen von Lesungen und anderen literarischen Ereignissen. Jetzt erhielt der sichtlich gerührte Gajewsky dafür im Mülheimer Schloss Broich den mit 10.000 Euro dotierten Literaturpreis Ruhr, den der Regionalverband Ruhr seit 28 Jahren vergibt. Mülheims Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld wies auf die Symbolträchtigkeit des vor lauter Literaturfreunden aus allen Nähten platzenden Rittersaals im Schloss Broich hin: Hier hatte vor 25 Jahren Max von der Grün den Literaturpreis Ruhr erhalten – jene Galionsfigur einer Literatur der Arbeitswelt, der Gajewsky mit seiner Internetplattform „Reviercast.de“ ein Denkmal setzt. LITERATURPREIS RUHR Gelsenkirchener Dokumentarist erhält Literaturpreis Ruhr Für seine Arbeit an der Internetplattform reviercast.de wird der Gelsenkirchener Archivar Karl-Heinz Gajewsky mit dem Literaturpreis Ruhr 2013 geehrt. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 15. November übergeben. Frühere Preisträger sind unter anderem Fritz Eckenga und Frank Goosen. Als Sprecher der siebenköpfigen Jury zum Literaturpreis Ruhr betonte WAZ-Kulturchef Jens Dirksen, dass Gajewsky sein einzigartiges Literaturarchiv als „Einzelkämpfer“ bis auf den heutigen Tag ehrenamtlich aufbaut. Diese „Arbeit an der Literatur“, dieses Archiv habe sich mit der Aufnahme jüngerer Autoren längst zu einer Dokumentation der neueren Ruhrgebietsliteratur entwickelt, an die „auch keine einzige der vor drei, vier Jahren so zahlreich erschienenen Ruhr.2010-Anthologien“ herankomme. Mit seiner Arbeit leiste der Gelsenkirchener Liedermacher und Sozialarbeiter a.D. einen veritablen Beitrag zur Identitätsbildung im Ruhrgebiet. Das „Pottcast“-Archiv mit über 400 teils mehrstündigen Dokumenten bewahre Stimmen und Töne, die verlorenzugehen drohten, es handele sich um eine Art „Literatur-Geschichtsschreibung von unten“. Die „Hotelgeschichten“, mit de­nen Marion Gay aus Hamm und Ingo Knosowski aus Bochum in ei­nem Schreibwettbewerb die beiden Förderpreise zum Literaturpreis Ruhr gewonnen hatten, würdigte Jury-Mitglied Klaus Jägersküpper als souverän verfasste, mit einer jeweils ganz eigenen Note verfasste Texte. Sie machten Hoffnungen auf mehr – und auf Verleger, die sie drucken. Ruhrgebiet verbeugt sich vor Karl-Heinz Gajewsky | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf: http://www.derwesten.de/kultur/ruhrgebiet-verbeugt-sich-vor-karl-heinz-gajewsky-id8676358.html#plx509385833

michael starcke: aufforderung für kalle zur preisverleihung des literaturpreises ruhr 2013

aufforderung für kalle zur preisverleihung des literaturpreises ruhr 2013

sprecht in den tag,
sprecht in den abend hinein.
die mauern der häuser,
die bäume und gärten
warten darauf.

das ruhelose gesicht des
himmels verändert sich.
durch eine angelehnte tür
zwängen sich katze und hund
wie gerufen.

ihren rhythmus finden
die straßen. an einem kiosk
bestellt rotwein die zeit.
auf einem lastwagen
wehen türkisblaue fahnen.

sprecht in den tag,
sprecht in die nacht.
die unbestechlichen ohren
der poesie erkennen
die wahrheit am ton.

michael starcke

Karl-Heinz Gajewsky mit Literaturpreis Ruhr ausgezeichnet / Förderpreise für Marion Gay aus Hamm und Ingo Knosowski aus Bochum

Der Gelsenkirchener Archivar jüngerer Literaturgeschichte des Ruhrgebiets und Dokumentarist aktuellen literarischen Lebens an der Ruhr Karl-Heinz Gajewsky wird mit dem Literaturpreis Ruhr 2013 ausgezeichnet. Er erhält den mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis für die Arbeit an seiner Internetplattform REVIERCAST, einem stetig wachsenden Text-, Ton- und Videoarchiv des literarischen Ruhrgebiets. Karl-Heinz Gajewsky wurde in Dortmund geboren und lebt heute in Gelsenkirchen. Der Literaturpreis Ruhr wird 2013 zum 28. Mal verliehen. Zu den Preisträgern gehörten bisher u. a. Liselotte Rauner und Jürgen Lodemann, Ralf Rothmann und Brigitte Kronauer, Frank Goosen und Fritz Eckenga. "Hotelgeschichten" lautete das Thema des diesjährigen Wettbewerbs um die beiden Förderpreise des Literaturpreises Ruhr. Ausgezeichnet werden Marion Gay aus Hamm und Ingo Knosowski aus Bochum. Der Literaturpreis Ruhr wird jährlich vom Regionalverband Ruhr (RVR) vergeben und vom Literaturbüro Ruhr organisatorisch und konzeptionell betreut. Um die beiden mit je 2.555 Euro dotierten Förderpreise hatten sich 259 Nachwuchs-Literaten beworben. Die Einsendungen kamen größtenteils aus dem Ruhrgebiet, aber auch aus ganz Deutschland, aus Österreich, der Schweiz, aus Frankreich, Spanien und Luxemburg. ________________________________________________________________________________________ Hauptpreis für Karl-Heinz Gajewsky / Internet-Seite reviercast.de als Bild- und Tonarchiv der Revier-Literatur Karl-Heinz Gajewsky hatte als Erster und bislang Einziger die Idee, ein Schall-archiv der Revier-Literatur zu erstellen und setzt dieses Projekt seit 2007 aus eigenem Antrieb und mit eigenen Mitteln in die Tat um. Gajewsky hat sich schon jetzt mit seiner Internet-Seite www.reviercast.de als Bild- und Ton-Archivar um die Ruhrgebiets-Literatur verdient gemacht. Die Aufnahmen, die Karl-Heinz Gajewski innerhalb der letzten sechs Jahre erstellt hat, bewahren eine Seite der Revier-Literatur, die ansonsten unwiederbringlich zu vergehen droht. Von den 500 hochwertigen Hör- und Videobeiträgen, die er bislang produziert hat, sind bereits 400 im Internet veröffentlicht. Dabei geht es sowohl um die Ruhr-Literaturszene der Gegenwart als auch um die der Vergangenheit. So hat Gajewsky für den Landschaftsverband Westfalen-Lippe und das Fritz-Hüser-Institut historische Aufnahmen digitalisiert und den umfangreichen audio-visuellen Vorlass von Hugo Ernst Käufer und Kurt Küther restauriert. Der Literaturpreis Ruhr soll das außerordentliche Engagement von Karl-Heinz Gajewski und die Ergebnisse seiner schier unermüdlichen Arbeit würdigen. ____________________________________________________________________________________ Förderpreis für Marion Gay / "Das Nachspiel" Marion Gay aus Hamm (geb. 1968) arbeitet schon seit einigen Jahren als Schriftstellerin und veröffentlichte sowohl Erzählungen, Gedichte, einen Roman ("Drei Sonnen über Münster") als auch einen Leitfaden zum Kreativen Schreiben. Ihre Arbeiten wurden bereits mit einigen Preisen ausgezeichnet. In der Kurzgeschichte "Das Nachspiel" erzählt eine junge Frau, die mit ihrem Begleiter in einem Hotel in den Bergen Urlaub macht, von einem irritierenden Zwischenfall. Eine merkwürdige Frau, von den beiden Urlaubern als "die Blutleere" bezeichnet, klopft eines Abends an der Zimmertür und bittet zunächst um Shampoo, verbringt schließlich aber sogar, trotz heftiger Proteste ihrer Angehörigen, die ganze Nacht im Zimmer der beiden Urlauber, was nicht ohne Folgen für beide Seiten bleibt. ________________________________________________________________________________ Förderpreis für Ingo Knosowski / "Bande" Ingo Knosowski stammt aus Wattenscheid (geb. 1967) und lebt heute wieder in Bochum. Er war als Redakteur für verschiedene Radiosender (u.a. WDR, Radio Bochum etc.) tätig, schreibt seit vielen Jahren Erzählungen (seit 2012 drei Veröffentlichungen) und Romane. Die Erzählung "Bande" handelt von der nicht mehr ganz jungen Rose van Daag, die sich hilflos gefesselt in einem billigen Hotelzimmer befindet und sich daran erinnert, wie sie von einem jungen VW-Busfahrer namens Daniel in diese Situation gebracht worden ist. Rose van Daag hat sich zunächst von Daniel verführen lassen, doch dann kommt Gewalt ins Spiel und Daniel lässt sie gefesselt im Hotelzimmer zurück. In dieser surrealen Situation wird sie von einem hässlichen Angestellten und seinen abgerissenen Freunden begafft und befreit. ____________________________________________________________________________________ Preisverleihung Zur öffentlichen Preisverleihung laden Regionalverband Ruhr, Literaturbüro Ruhr und die Stadt Mülheim an der Ruhr am Freitag, 15. November, um 19.30 Uhr in das Schloss Broich ein. Adresse: Am Schloss Broich 28-32, 45479 Mülheim an der Ruhr Der Eintritt ist frei. HINWEIS AN DIE REDAKTION: Fotos der Preisträger stehen am 29. Oktober ab 15.30 Uhr unter www.presse.metropoleruhr.de zum Download bereit. Über eine Veröffentlichung dieser Pressemitteilung würden wir uns freuen. Mit freundlichen Grüßen Gerd Herholz Wissenschaftlicher Leiter Literaturbüro Ruhr e.V. Tel.: (0049) 02043 992 168 www.literaturbuero-ruhr.de http://de-de.facebook.com/LiteraturbueroRuhr

Christina Füssmann am 22. Oktober 2013 verstorben

Wir trauern um Christina Füssmann, die gestern nach kurzer schwerer Krankheit gestorben ist. Wir verlieren eine engagierte Freundin, Journalistin, Autorin, einfühlsam, entschieden und beharrlich. Wir sind noch sprachlos und lassen sie in ihren Worten sagen, wer sie war: Wer ich bin? Wer kann das schon so genau von sich sagen, aber das steht jedenfalls fest: Ich kam im Ruhrgebiet zur Welt und bin dort auch aufgewachsen. Seit 1983 lebe ich mitten im Trubel der Dortmunder City. Bereits 1958 erschienen erste Gedichte von mir in einer "Sammlung junger Stimmen der im Kriege Geborenen". Derart ermutigt, setzte ich mich noch vor dem Abitur an die Schreibmaschine - wild entschlossen, den großen Roman zu schreiben, um den sich natürlich alle Verlage reißen würden. Sie taten es leider nicht, und so wurde das Manuskript zur Makulatur. Nach diesem Tiefschlag beschloss ich, doch lieber einen Brotberuf zu ergreifen. Um das Schreiben jedoch nicht aufgeben zu müssen, entschied ich mich für den Journalismus. Ab 1965 absolvierte ich ein Volontariat bei der Westfälischen Rundschau (WR) in Dortmund. Dort wurde ich bereits ein Jahr später als Redakteurin übernommen. Abgesehen von einem kürzeren „Ausreißer“ zum Bauer-Verlag, blieb ich der WR bis zu meinem Eintritt in den Ruhestand treu – die letzten 25 Jahre als Gerichtsreporterin. In dieser Funktion arbeitete ich noch bis Ende 2008 freiberuflich weiter. Ich habe mich stets gewerkschaftlich organisiert und fungierte bis Anfang 2009 als Vorsitzende des Ehrengerichts im Deutschen Journalistenverband. In diesen Autorenvereinigungen bin ich Mitglied: „Das Syndikat“, Verein für Literatur und „Mörderische Schwestern“. Außerdem engagiere ich mich bei den „Bloody Marys“. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss von Krimiautorinnen, die regelmäßig Benefizlesungen zugunsten Dortmunder Frauenprojekte veranstalten. Und das an ungewöhnlichen Orten - wie zum Beispiel im Polizeipräsidium, im Schwurgerichtssaal des Landgerichts, im Bordell und in Kirchen.

„Hate Poetry“ - Briefe voller Beschimpfungen & Beleidigungen

Das Literaturbüro Ruhr präsentiert im Rahmen der Reihe „Café Schlaflos“ ( www.cafe-schlaflos.de ): „Hate Poetry“ - Briefe voller Beschimpfungen & Beleidigungen Journalisten bringen Zuschriften ihrer Leser auf die Bühne In Kooperation mit der Buchmesse Ruhr und dem Katakomben-Theater Samstag, 26. Oktober 2013, 20 Uhr Katakomben-Theater im Girardet Haus, Girardetstraße 2-38, 45131 Essen Eintritt: 5 € (Vorverkauf & Abendkasse) Karten unter 0201.43 04 67 2/ -43 04 67 1 oder katakomben-theater@web.de Infos auch unter www.buchmesse-ruhr.de; www.katakomben-theater.de Rassismus in den Medien ist kein Einzelfall. Ob handschriftliche Briefe voller Beschimpfungen und obszöner Beleidigungen oder einfach nur guter, alter Hass in anonymen Drohmails – die Protagonisten des Abends werden in ihrem beruflichen Alltag mit Attacken dieser Art immer wieder konfrontiert. Die Journalisten Mely Kiyak, Özlem Topcu, Deniz Yücel und Ebru Tasdemir lesen aus ihren schönsten, derbsten, vulgärsten Leserbriefen und treten im fröhlichen Wettbewerb gegeneinander an, um die verbalen Entgleisungen der Lächerlichkeit preiszugeben und fast schon kathartisch aufzulösen. Oder wie es Ebru Tasdemir in einem Beitrag des Deutschlandfunks formuliert: „Sobald wir lachen, stehen wir über den Dingen.“ Mely Kiyak, geboren 1976, ist Publizistin und Schriftstellerin, 2013 erschien ihr Roman „Herr Kiyak dachte, jetzt fängt der schöne Teil des Lebens an“. Özlem Topcu wurde 1977 geboren, sie ist Trägerin verschiedener Journalistenpreise und arbeitet für die Politik-Redaktion der ZEIT. Deniz Yücel, Jahrgang 1973, ist Redakteur der taz. 2011 wurde er mit dem Kurt-Tucholsky-Preis für literarische Publizistik ausgezeichnet. Die Berlinerin Ebru Tasdemir ist Initiatorin des Abends und schreibt für Print und Hörfunk. Die Moderation des Abends übernimmt die taz-Journalistin Doris Akrap. Das Projekt Café Schlaflos wird unterstützt von der Kunststiftung NRW, dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, von der Stiftung der Sparkasse Gladbeck zur Förderung von Kunst und Kultur und von der Stadt Gladbeck. Mehr Informationen: Verena Geiger, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Literaturbüro Ruhr e.V. (02043 992 644); auch Fotos (soweit wir sie selbst kostenfrei zur Verfügung stellen können) erhalten Sie unter verena.geiger@stadt-gladbeck.de Mit freundlichen Grüßen Gerd Herholz Wissenschaftlicher Leiter Literaturbüro Ruhr e.V. Tel.: (0049) 02043 992 168 www.literaturbuero-ruhr.de http://de-de.facebook.com/LiteraturbueroRuhr

Das Hörspiel „Der Aufstand in den Sinnscheiße-Bergwerken“ von Matthias Schamp im Radio

Das Hörspiel „Der Aufstand in den Sinnscheiße-Bergwerken“ läuft wieder im Radio! Und zwar am Montag, 14. Oktober 2013, 23.05 - 00.00 Uhr im WDR 3 (open: pop drei) und am Dienstag, 15. Oktober 2013, 23.00 - 00.00 Uhr in 1LIVE (1LIVE Soundstories) Für alle, die die Sender nicht empfangen oder dann keine Zeit haben, gibt es das Stück anschließend auch als Download unter: http://www.wdr3.de/schwerpunkte/nurmut/sinnscheisse100.html www.der-schamp.de

Christoph Ransmayr liest aus "Atlas eines ängstlichen Mannes"

Das Literaturbüro Ruhr präsentiert im Rahmen der Reihe ?Café Schlaflos? (www.cafe-schlaflos.de): Christoph Ransmayr liest aus ?Atlas eines ängstlichen Mannes? In Kooperation mit der Stadtbibliothek Essen Freitag, 18. Oktober 2013, 20 Uhr Zentralbibliothek Essen, Hollestraße 3 (Gildehof), 45127 Essen Eintritt: 6/8 ? (Vorverkauf/Abendkasse Karten unter 02 01.88 42 42 0, per Fax unter 02 01.88 42 00 3 oder unter info@stadtbibliothek.essen.de Kartenreservierung empfohlen www.stadtbibliothek-essen.de Zwischen vier und 18 Seiten sind sie lang, die 70 Episoden aus dem "Atlas eines ängstlichen Mannes" von Christoph Ransmayr und allesamt beginnen sie mit den magischen Worten "Ich sah?". Und jedes Mal wird man durch diesen Anfang in eine Geschichte hineingezogen, die von inneren Reisen ebenso handelt wie von denen in die äußere Ferne und Nähe. ?Ich sah eine gedeckte Tafel im Mannschaftsraum des russischen Eisbrechers Kapitan Dranitsyn. Das Schiff lag mit gestoppten Maschinen so still im hocharktischen Packeis, daß aus keinem der zwölf auf das Glück eines lächelnden Mannes erhobenen Gläser auch nur ein Tropfen schwappte.? Christoph Ransmayr nimmt uns mit auf Reisen in den Schatten der Vulkane Javas oder ins Berliner Reichstagsgebäude, in den Weltraum, in die Südsee, über die Stromschnellen des Mekong. Eine Reise mit dem Titel ?Reviergesang? führt beileibe nicht ins Ruhrgebiet, sondern zu einem walisischen Birdwatcher an die Chinesische Mauer. Episode um Episode fügt sich zu einem Weltenbuch, das in atemberaubenden Bildern Leben und Sterben, Glück und Schicksal der Menschen vermisst. Ransmayr im Interview: "Am Ende jeder Episode holt der Erzähler Atem, setzt nach kurzen oder längeren Pausen mit einem "Ich sah?" von neuem an und versetzt sich selbst und seine Zuhörer oder Leser allein nach den Gesetzen der freien Assoziation an einen anderen, weit entfernten oder allernächsten Ort." Christoph Ransmayr wurde 1954 in Wels/Oberösterreich geboren und studierte Philosophie in Wien, wo er nach Jahren in Irland und auf Reisen wieder lebt. Neben seinen Romanen "Die Schrecken des Eises und der Finsternis","Die letzte Welt", "Morbus Kitahara" und "Der fliegende Berg" sowie dem zuletzt veröffentlichten "Atlas eines ängstlichen Mannes" erschienen bisher zehn Spielformen des Erzählens, darunter "Der Weg nach Surabaya", "Geständnisse eines Touristen" und "Der Wolfsjäger". Für seine Bücher, die in mehr als dreißig Sprachen übersetzt wurden, erhielt er zahlreiche literarische Auszeichnungen, unter anderem die nach Friedrich Hölderlin, Franz Kafka und Bert Brecht benannten Literaturpreise, den Premio Mondello und, gemeinsam mit Salman Rushdie, den Prix Aristeion der Europäischen Union. Mehr Informationen: Verena Geiger, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Literaturbüro Ruhr e.V. (02043 992 644); auch Fotos (soweit wir sie selbst kostenfrei zur Verfügung stellen können) erhalten Sie unter verena.geiger@stadt-gladbeck.de Mit freundlichen Grüßen Gerd Herholz Wissenschaftlicher Leiter Literaturbüro Ruhr e.V. Friedrich-Ebert-Str. 8 45964 Gladbeck Tel.: (0049) 02043 992 168 Fax: (0049) 02043 9917 2168 Email: gerd.herholz(at)stadt-gladbeck.de www.literaturbuero-ruhr.de http://de-de.facebook.com/LiteraturbueroRuhr

Wochenend-Workshop "Hier ist nicht Einfried, das Sanatorium"

Auch im Herbst haben interessierte Schreibende wieder die Gelegenheit, an einem Wochenend-Workshop des Westfälischen Literaturbüros in Unna teilzunehmen. Am 16. und 17. November wird der Autor und Lektor Dr. Dieter Stolz das Seminar "Hier ist nicht Einfried, das Sanatorium: Erste Sätze und Anfänge" leiten. Interessierte haben noch bis zum 28. Oktober die Möglichkeit, sich für Restplätze anzumelden. Dieter Stolz, geb. 1960, promovierte an der TU Berlin, arbeitete dort als Wissenschaftlicher Assistent, war Redakteur der Zeitschrift "Sprache im technischen Zeitalter" und Gastdozent an Universitäten im In- und Ausland. Er hat mehrfach die "Autorenwerkstatt Prosa" des Literarischen Colloquiums Berlin geleitet (u.a. zusammen mit Katja Lange-Müller und Terèzia Mora), veröffentlichte zahlreiche Bücher und Essays zur Gegenwartsliteratur, lebt als Hochschullehrer und freier Lektor in Berlin (seit 2011 zuständig für das Grass-Lektorat des Steidl Verlags). Ort: Philipp-Nicolai-Haus in Unna (neuer Sitz des Westfälischen Literaturbüros in Unna e.V. in der Altstadt Unna; 6 Minuten Fußweg vom Bahnhof) Termin: 16.-17. November 2013 (2 x 8 Stunden) Gebühr: 65 Euro (inkl. Verpflegung); Übernachtungsangebote auf Anfrage, z.B. im Hotel Katharinen Hof Unna: DZ 50,50 Euro, EZ 75 Euro Teilnehmer: max. 8 Anmeldeschluss: 28. Oktober 2013 Teilnahme-Bedingungen: Anmeldung mit Bio-Bibliographie sowie einem Erzähl-, Kurzgeschichten- oder Romananfang (bis zu ~ 6 Normseiten); ggf. dazu passendes Exposé (max. 2 Seiten). Leitung: Dr. Dieter Stolz (Hochschullehrer und Lektor) Anmeldung: Westfälisches Literaturbüro in Unna e.V., Nicolaistraße 3, 59423 Unna, Fon 02303-963850, Fax 02303-963851, E-Mail: post@wlb.de Internet: www.wlb.de

Das Literaturbüro Ruhr präsentiert im Rahmen der Reihe "Café Schlaflos" (www.cafe-schlaflos.de): Dietmar Bär & Bastian Pastewka lesen aus Jan Peter Bremers Roman "Der amerikanische Investor" In Kooperation mit dem Ringlokschuppen Mülheim an der Ruhr und der Stadthalle Mülheim ("KULTUR.Gut")

Donnerstag, 10. Oktober 2013, 20 Uhr Stadthalle Mülheim ("KULTUR.Gut")/Theodor-Heuss-Platz 1, 45479 Mülheim an der Ruhr Eintritt: VVK 13/15 plus Gebühr; AK 15/17 plus Gebühr Karten an allen bekannten Vorverkaufsstellen, Reservierung empfohlen www.ringlokschuppen.de, www.stadthalle-muelheim.de Das Projekt Café Schlaflos wird unterstützt von der Kunststiftung NRW, dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, von der Stiftung der Sparkasse Gladbeck zur Förderung von Kunst und Kultur und von der Stadt Gladbeck. Eine schöne Metapher für eine Welt, die vollends aus den Fugen geraten zu sein scheint: Ein Haus gerät im wahrsten Sinne des Wortes in Schieflage. Und der Schriftsteller, der mit seiner Familie darin zur Miete wohnt, verliert langsam den Boden unter den Füßen. Was natürlich auch mit dem Investor zu tun hat, der das Mehrfamilienhaus luxussanieren will. Dabei ist buchstäblich etwas schief gegangen, weshalb der Literat jeden Morgen die Risse in den Wänden, das Senken der Böden protokolliert und beschließt, dem Investor einen Brief zu schreiben. Zunehmend gerät dabei auch die Statik des Erzähler-Lebens ins Wanken, die Ehe, die eigene Identität. Im sicheren Gefühl, aus "seinem Notizbuch heraus mit Kot beworfen" zu werden, ist der blockierte Autor auf der Suche nach dem berühmten ersten Satz. Jan Peter Bremers "Der Amerikanische Investor" war der Überraschungserfolg des Bücherherbstes 2011: "ein außerordentliches Lektürevergnügen" (Deutschlandradio), "Roman der Stunde" (FAZ). www.berlinverlag.de/autor/ Literaturbüro Ruhr e.V. www.literaturbuero-ruhr.de http://de-de.facebook.com/LiteraturbueroRuhr

Das Literaturbüro Ruhr präsentiert im Rahmen der Reihe „Café Schlaflos“: „101 Nacht“ – Vom Zauber eines uralten Geschichtenschatzes

Es liest die Übersetzerin Claudia Ott, musikalisch begleitet von Hadi Alizadeh In Kooperation mit der Buchhandlung Koethers & Röttsches und der Europäischen Märchengesellschaft Mittwoch, 25. September 2013, 19.30 Uhr Alte Druckerei der Buchhandlung Koethers & Röttsches (im Innenhof), Bebelstraße 18, 44623 Herne Eintritt: 8 (erm.)/10 € (Vorverkauf & Abendkasse) Karten unter 0 23 23.14 76 70 (von 09.30-18.30 Uhr) www.dasbuch24.de Das Projekt Café Schlaflos wird unterstützt von der Kunststiftung NRW, dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, von der Stiftung der Sparkasse Gladbeck zur Förderung von Kunst und Kultur, vom Regionalverband Ruhr und von der Stadt Gladbeck. Im Jahr 2010 erregte ein neuentdecktes Manuskript der Sammlung „101 Nacht“ Aufsehen in Fachwelt und Medien. Bei einer Ausstellung im Berliner Martin-Gropius-Bau wurde eine auf das Jahr 1234 datierte Handschrift des Werkes gezeigt, die seit wenigen Jahren im Besitz des Aga Khan Trust for Culture ist. Die Sammlung „101 Nacht“ gehört wie „1001 Nacht“ zum Kernbestand der klassischen arabischen Literatur und wurde durch das gesamte Mittelalter hindurch mündlich und schriftlich überliefert. Von Claudia Ott aus den Beständen des Aga Khan Museums geborgen, wurde die andalusische Handschrift erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der ganz besondere Zauber der Sammlung „101 Nacht“ liegt in der Vielfalt und Kürze ihrer Geschichten. So finden sich Reiseerzählungen zu verwunschenen Inseln, Rittersagas mit Lindwurm, Abenteuergeschichten mit Zauberschlössern und magischen Talismanen ebenso wie Liebesromanzen und Ehebruchskomödien, städtische Bürgerpossen und moralisch-lehrhafte Fabeln. Claudia Ott, geboren 1968, studierte Orientalistik in Jerusalem, Tübingen und Berlin sowie arabische Musik in Kairo. Claudia Ott ist Mitglied mehrerer internationaler Ensembles für orientalische Musik und arrangiert Programme mit Musik und orientalischer Literatur. 2011 wurde Claudia Ott für ihre Neuübersetzung von „1001 Nacht“ mit dem Johann-Friedrich-von-Cotta-Literatur-und-Übersetzerpreis der Stadt Stuttgart ausgezeichnet. www.tausendundeine-nacht.com Hadi Alizadeh erhielt seine Ausbildung an der persischen Trommel Tonbak bei Meister Bahman Rajabi (Teheran/Iran), daneben erlernte er im autodidaktischen Studium das Spielen der kurdischen Rahmentrommel Daf. 2011 gründete er die Gruppe Alamto; beim internationalen Musikwettbewerb in Val Tidone wurde Hadi Alizadeh als bester Instrumentalist ausgezeichnet. www.hadi-alizadeh.com www.cafe-schlaflos.de Mehr Informationen: Verena Geiger, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Literaturbüro Ruhr e.V. (02043 992 644); auch Fotos (soweit wir sie selbst kostenfrei zur Verfügung stellen können) erhalten Sie unter verena.geiger@stadt-gladbeck.de Mit freundlichen Grüßen Gerd Herholz Literaturbüro Ruhr e.V. www.literaturbuero-ruhr.de http://de-de.facebook.com/LiteraturbueroRuhr

Neuauflage! Erfolgreicher Autorenworkshop IN ZUKUNFT wird wiederholt - Bewerbung bis 15. November 2013

Essen, 13. September 2013 – Ab sofort sind Schreibtalente eingeladen, ihre Exposés einzureichen. Der zweite bundesweite Autoren-Wettbewerb IN ZUKUNFT II für AutorInnen mit „Zuwanderungsgeschichte“ ist gestartet. Das Westfälische Landestheater Castrop-Rauxel und EXILE-Kulturkoordination führen, nach dem ersten erfolgreichen Wettbewerb, einen neuen IN ZUKUNFT II-Wettbewerb für AutorInnen mit Migrationshintergrund durch. Bewerben können sich Schreibtalente aus ganz Deutschland. Eine Uraufführung winkt dem Gewinner nach Projektabschluss in 2015. Ziel des Wettbewerbes ist es, Menschen zu ermutigen, für die Bühne zu schreiben, die sich bisher noch kaum im deutschen Theater vertreten sahen. Es geht darum, die Vielfalt kultureller Hintergründe innerhalb der deutschen Gesellschaft für die Bühne zu öffnen. Der interkulturelle Wettbewerb ist in seiner Form einmalig in Deutschland. Im Rahmen von IN ZUKUNFT II werden die Teilnehmer unterstützt, eine Idee für ein Theaterstück zu entwickeln und durchzuarbeiten, das auf der Bühne zur Umsetzung gelangen kann. Unter der Leitung der Autorin und Dozentin Maxi Obexer und des Regisseurs und Ideengebers Christian Scholze werden sie begleitet, ihren sprachlichen Ausdruck zu schärfen, eine eigene Form zu finden und dramaturgische Verfahrensweisen zu entdecken. Insgesamt acht BewerberInnen erhalten die Möglichkeit zur monatlichen Teilnahme an acht Workshop-Wochenenden von Januar bis Juni und von September bis Dezember 2014. Sie werden am Westfälischen Landestheater und im Maschinenhaus an der Zeche Carl in Essen durchgeführt. Im Rahmen der Workshops werden die Stücke besprochen und der künstlerische Arbeitsprozess betreut. Gastreferenten und Theatermacher begleiten einzelne Gruppentreffen. Nach Abschluss der Schreib-Phase von IN ZUKUNFT II werden alle entstandenen Stücke im Rahmen von szenische Lesungen veröffentlicht und die Uraufführung eines Theaterstücks, für das eine renommierte Jury das interessanteste Stück auswählt, krönt die Neuauflage des in 2011 erstmalig gestarteten Projektes. Unterkunft und Fahrtkosten werden den Teilnehmern erstattet. Bewerben können sich Menschen mit Migrationshintergrund ohne Altersbeschränkung mit einem fertigen Stücktext oder eine Textprobe von maximal 20 Seiten. Einsendeschluss: 15. November 2013 Einsendeadresse: EXILE-Kulturkoordination, Stichwort: IN ZUKUNFT II Wandastr. 9, 45136 Essen Weitere Infos und Ausschreibungsunterlagen: www.inzukunft.org. Das Projekt wird vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

"Nina between Don & Ray" am 18.9.13, 20 Uhr - Auftakt der Reihe "Café Schlaflos" in Duisburg-Ruhrort

"Nina between Don & Ray" am 18.9.13, 20 Uhr - Auftakt der Reihe "Café Schlaflos" in Duisburg-Ruhrort Eine Kooperation des Literaturbüros Ruhr mit dem Kreativkreis Ruhrort und dem Schiffchen (Kartenreservierung empfohlen) Nun hat sich auch ein ZDF- Aufnahmeteam der Redaktion "37 Grad" (www.37grad.zdf.de/) für unseren kommenden Café Schlaflos- Abend angekündigt: "Da wären wir" Nina Petri liest und singt Texte von Dorothy Parker und Anne Sexton, musikalisch begleitet von Rainer Lipski & Norbert Hotz www.ninapetri.de , www.hotzundco.de Mittwoch, 18. September 2013, 20 Uhr Schiffchen im Museum der Deutschen Binnenschifffahrt, Apostelstraße 84, Eintritt: 8/10 Euro (Vorverkauf/Abendkasse) Karten direkt im Schiffchen oder im Café Kaldi unter 0203.51 86 22 2 oder info@cafe-kaldi.de und im Gemeindehaus Ruhrort, Dr.-Hammacher-Straße 6, 47119 Duisburg (Mo 8-13 Uhr; Di-Fr 8-17 Uhr), unter 0203.80 63 10 www.schiffchen-duisburg.de Der Verzehr von Speisen ist an diesem Abend im Schiffchen nur von 18.30 Uhr bis zum Veranstaltungsbeginn um 20 Uhr möglich. Das Trio "Nina between Don & Ray" mit der Hamburger Schauspielerin und Sängerin Nina Petri, den Essener Musikern Rainer Lipski (alias Don) am Piano und dem Bassisten Norbert Hotz (alias Ray) gründete sich in einer lauen Sommernacht bei mehreren Gläsern kühlen Rieslings in Essen. "Da wären wir" ist der Titel einer Erzählung Dorothy Parkers. Es geht um ein junges Paar auf dem Weg in die Flitterwochen. Die beiden sitzen im Zug nach New York und zerreden schon die Liebe, von der sie noch denken, sie wäre etwas Besonderes, ganz anders als bei allen anderen. Überhaupt führen die Figuren Parkers Gespräche und Selbstgespräche, in denen ihnen ihre Gewissheiten abhanden kommen. Illusionen zerplatzen, Risse in den Beziehungen und Lebensentwürfen werden sichtbar. Aus den Rissen werden Brüche, Abgründe ? Der Alltag, insbesondere der Ehealltag, ob nun geprägt von Eifersucht oder schon Gleichgültigkeit, von Abgestumpftheit oder schon Hass, kann oft nur noch unter Alkohol-Betäubung ertragen werden. Ein Kernsatz aus den Geschichten Parkers lautet: "Oh, es ist so leicht, zu Menschen nett zu sein, bevor man sie liebt.? Dorothy Parker wurde 1893 geboren und lebte in NY, wo sie mit Freunden den berühmten literarischen Zirkel im Algonquin Hotel gründete. Sie wurde durch ihren Sarkasmus und ihre scharfzüngige Schlagfertigkeit zur Legende. Im zweiten Teil des Abends geht es vor allem um die amerikanische Dichterin Anne Sexton, die 1928 geboren wurde. Sie lebte ein Mittelschichtshausfrauen-Leben der 50er Jahre, kam dann nach der Geburt ihrer zweiten Tochter 1956 wegen eines Selbstmordversuchs in psychiatrische Behandlung. Auf Anraten ihres Therapeuten begann sie zu schreiben und wurde eine bedeutende Lyrikerin der ?Confessional Poetry?. Trotz ihres Erfolges (Pulitzer-Preis 1967) setzte sie 1974 ihrem Leben ein Ende. Nina Petri hat Texte aus dem Band "Liebesgedichte/Verwandlungen" ausgewählt. Anne Sexton selbst hat ihre Texte nicht nur glamourös vorgelesen, sondern Ende der 60er Jahre auch mit einer Jazzrock-Band unter dem Namen "Anne Sexton and Her Kind" vorgetragen. Womit wir beim musikalischen Teil des Abends wären. Zu Gehör gebracht werden Klassiker der Jazzgeschichte wie "My Funny Valentine" oder "The Look of Love", aber auch eine eigene Vertonung eines Textes von Dorothy Parker, "A Very Short Song", bittersüß wie ihre Geschichten. Außerdem haben "Nina between Don & Ray" "Mercy Street" arrangiert, das Peter Gabriel 1986 Anne Sexton widmete und dessen Text von ihrem Werk inspiriert wurde. Und sollte der Abend länger werden, gibt's noch Stücke von Waits, Lindenberg... Mehr Informationen bei Gerd Herholz, wissenschaftlicher Leiter Literaturbüro Ruhr e.V. (02043 992 168) und Verena Geiger, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Literaturbüro Ruhr e.V. (02043 992 644); Fotos (soweit wir sie selbst kostenfrei zur Verfügung stellen können) erhalten Sie unter verena.geiger@stadt-gladbeck.de Mit freundlichen Grüßen Gerd Herholz Wissenschaftlicher Leiter Literaturbüro Ruhr e.V. www.literaturbuero-ruhr.de http://de-de.facebook.com/LiteraturbueroRuhr

„Kriegszeiten“ – Ein Reportage-Comic über Soldaten, Politiker und Opfer in Afghanistan

Literaturbüro Ruhr e.V. Pressenotiz zum Literaturprojekt 2013 www.café-schlaflos.de „Café Schlaflos“ startet am kommenden Mittwoch (11.9.13) um 20 Uhr in der Bottroper Kulturkneipe Passmanns mit „Kriegszeiten“ – Ein Reportage-Comic über Soldaten, Politiker und Opfer in Afghanistan Präsentiert von David Schraven (Text) und Vincent Burmeister (Zeichnungen); Begrüßung: Verena Geiger, Literaturbüro Ruhr e.V. In Kooperation mit der Kulturkneipe Passmanns und der Humboldt Buchhandlung Bottrop Zehn Jahre Krieg in Afghanistan haben nicht nur die deutsche Außenpolitik verändert, sondern auch die Bundeswehr. Aus einer Freiwilligenarmee wurde eine professionell agierende Eingreiftruppe aus Berufssoldaten, die weltweit einsatzbereit ist. Der Journalist David Schraven hat Hunderte von Dokumenten analysiert und Dutzende Interviews mit aktiven und ehemaligen Soldaten geführt, um ein Bild davon zu bekommen, was wirklich in Afghanistan vor sich geht und welche Rolle die Bundeswehr dabei spielt. Vincent Burmeister hat diese Recherchen in Bilder umgesetzt, die dem Leser all das näher bringen, wovon keine Fotos existieren. "Kriegszeiten" wurde nominiert für den Preis der Jugendjury des Deutschen Jugendliteraturpreises 2013: http://www.djlp.jugendliteratur.org/nominierungen_jugendjury-13.html . Mittwoch, 11. September 2013, 20 Uhr Passmanns Kulturkneipe, Kirchhellener Straße 57, 46236 Bottrop Eintritt: 5 € (Vorverkauf &Abendkasse) Karten im Passmanns (ab 17 Uhr) oder telefonische Reservierung unter 0 20 41.69 70 60 und in der Humboldt Buchhandlung, Kirchhellener Str. 18, 46236 Bottrop, unter 0 20 41.76 68 30 Karten in der Stadtbücherei Gladbeck direkt oder unter 0 20 43.99 26 58 oder zahlen per eCash unter www.stadtbuecherei-gladbeck.de www.passmanns-bottrop.de

Chamisso-Schreibwerkstätten und Chamisso-Tage an der Ruhr 2013

2007 fanden die ersten Chamisso-Tage an der Ruhr statt, im Kulturhauptstadtjahr 2010 die ersten halbjährigen Chamisso-Schreibwerkstätten. 2013 können wir nun beide miteinander vereinen. Von Februar bis Juli 2013 gibt es halbjährige Schreibwerkstätten in fünf Schulen im Ruhrgebiet. Sie stellen ihre Ergebnisse am 15. November 2013 im Dortmunder U vor. Vom 13. bis 15. November finden die Chamisso-Tage an der Ruhr 2013 statt. Auch sie werden abgeschlossen mit einem großen Chamisso-Fest am 15. November innerhalb des LesArt.Festivalsin den Räumen des Jazzclubs domicil. Beide Veranstaltungen werden von der Robert Bosch Stiftung ermöglicht. Weitere Informationen auf: www.chamissoruhr.de Der Adelbert-von-Chamisso-Preis Seit 1985 würdigt die Robert Bosch Stiftung mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis herausragende Beiträge zur deutschsprachigen Literatur von Autoren, deren Werk von einem Sprach- oder Kulturwechsel geprägt ist. Zu ihnen gehören erste Vertreter der ‚Gastarbeiterliteratur’ wie Aras Ören, Cyrus Atabay und Franco Biondi, von Anfang an auch große Erzählerinnen und Erzähler wie Ota Filip, Rafik Schami, Emine Sevgi Özdamar, Galsan Tschinag, György Dalos bis hin zu Selim Özdogan, Yoko Tawada, Terézia Mora, Ilija Trojanow, Zsuzsa Bánk, Asfa-Wossen Asserate, Michael Stavarič, Feridun Zaimoglu, Artur Becker, Abbas Khider und große Lyriker wie SAID und José F.A. Oliver. Sie alle spielen in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur eine wichtige Rolle. Ausführliche Informationen zu den Preisträgern gibt es hier: www.chamissopreis.de

LITERATÜRK 2013

Willkommen zum 9. Literatürk Festival! 9. Literatürk festivaline hoş geldiniz! Vom 1. bis 9. Oktober 2013 findet zum 9. Mal das türkisch-deutsche Festival Literatürk mit mehrsprachigen Lesungen, Film, Theater- und Musikbeiträgen an unterschiedlichen Orten in Essen und im Ruhrgebiet statt. Unser Publikum erwartet auch in diesem Jahr ein aufregendes Programm. Wir freuen uns Ihnen/euch auch in diesem Jahr ein außergewöhnliches Thema und spannende Veranstaltungen präsentieren zu dürfen. Schwerpunktthemen in diesem Jahr sind "Literatur und Stadt" sowie die aktuellen politischen Konflikte in der Türkei. Weitere Informationen auf: www.literatuerk.com

Literaturpreis Ruhr 2013

Am 29. Juni 2013 endet die Ausschreibungsfrist zum "Literaturpreis Ruhr 2013" - Haupt- und Förderpreise mit 15.110 Euro dotiert - Förderpreistexte gesucht zum Thema "Hotelgeschichten".

Der Literaturpreis Ruhr ist mit seiner jährlichen Preissumme von 15.110 Euro (10.000 Euro für den Hauptpreis, je 2.555 Euro für die beiden Förderpreise) die wichtigste Auszeichnung für Autorinnen, Autoren, Kritiker und Verleger aus dem Ruhrgebiet sowie für Schriftsteller, die über diese Stadtlandschaft schreiben. Bereits seit 1986 vergeben der Regionalverband Ruhr und das Literaturbüro Ruhr e.V. jährlich diesen Preis für Literatur. Während mit dem Hauptpreis des Literaturpreises Ruhr die Preisträger für ihr literarisches, literaturkritisches, literaturwissenschaftliches oder verlegerisches Werk ausgezeichnet werden, gehen die beiden Förderpreise an den literarischen Nachwuchs, der sich mit unveröffentlichten Texten selbst bewerben muss.

Mit der ansehnlichen Liste der Preisträger des Literaturpreises Ruhr - von Max von der Grün bis zu Michael Klaus, von Liselotte Rauner und Ralf Rothmann zu Brigitte Kronauer, von Frank Goosen und Marion Poschmann zu Norbert Wehr, Fritz Eckenga oder Harald Hartung - steigt seine Bedeutung von Jahr zu Jahr.

Die Förderpreise 2013 werden ausgeschrieben zum Thema "Hotelgeschichten": Gesucht werden kurze Erzählungen aus, um, über und vielleicht auch für Hotels. Joseph Roth liebte das Hotel als Heimat der Heimatlosen: Jene öffentlich-private Welt, in der sich unablässig Türen öffnen und schließen. Fremde begegnen einander und entscheiden augenblicklich, ob sie anonym bleiben wollen oder vertraut miteinander werden. Hotels sehen Menschen auf der Durchreise, sie sind sowohl Arbeitsplatz und Wohnung als auch Orte der Flucht und des Geborgenseins, Schauplätze für Willkommen und Abschied, für Anfang und Ende, kurzum: Ein weites Feld für Literatur.

Der Einsendeschluss für Vorschläge zum Hauptpreis und für Bewerbungen um die Förderpreise ist der 29. Juni 2013.

Zusendung der Ausschreibung in der Druckversion: Literaturbüro, Tel.: 02043-992644. Die vollständige Ausschreibung kann auch übers Internet unter der Adresse http://www.literaturbuero-ruhr.de abgerufen werden. Weitere Informationen: Verena Geiger (wissenschaftliche Mitarbeiterin, verena.geiger@stadt-gladbeck.de ) und Gerd Herholz (wissenschaftlicher Leiter, gerd.herholz@stadt-gladbeck.de ), Literaturbüro Ruhr e.V., Tel.: 02043 - 992644 oder 02043 992 168 Literaturbüro Ruhr e.V. Friedrich-Ebert-Str. 8 45964 Gladbeck Tel.: (0049)(0)2043 992 168 www.literaturbuero-ruhr.de http://de-de.facebook.com/LiteraturbueroRuhr

„Glück auf!“ - Liederbuch Ruhr


Das Ruhrgebiet ist eine „Städtestadt“ mit über fünf Millionen Einwohnern verschiedener Herkunft, Religion, Sprache und Geschichte. Gelsenkirchen ist noch Westfalen, Essen schon Rheinland.
Zwei Landschaftsverbände, mehrere Regierungsbezirke sowie zahlreiche Kreis-, Stadt- und Bezirksverwaltungen organisieren Wirtschaft, Kultur und Soziales. Unterschiedliche Regionalinteressen stehen in einem Spannungsverhältnis zur oft zitierten „Metropole Ruhr“.
Für mich als gebürtigem Dortmunder war bereits Bochum in Kindheit und Jugend ein ferner Planet. Mangels Einkommen und gut funktionierender Verkehrsmittel blieben die Nachbarstädte fremd.
Identitätsstiftend waren stets Kohle und Stahl. Nahezu in jeder Familie arbeitete jemand unter Tage oder oder im Stahlwerk. Jetzt, wo Berg- und Stahlwerke als Industriedenkmäler zu besichtigen sind, scheint sich Stolz auf die eigene Geschichte zu entwickeln.
In diesem Zusammenhang ist es begrüßenswert, dass Frank Baier und Jochen Wiegand unter dem Titel „Glück auf“ ein Liederbuch Ruhr herausgegeben haben. Auf 464 Seiten entdecken wir den „Soundtrack“ zu unserer Geschichte. Lieder über den Kampf um den Arbeitsplatz, den Erhalt der Siedlung, die Songs über die Currywurst und das Katzenklo, Trink-, Sport- und Spottlieder, Witziges in Mundart und...
Ich empfehle das im Klartext Verlag erschienene Buch. Es ist reich bebildert, beinhaltet ein Lexikon und zahlreiche bekannte und unbekannte Songs.
„Jau wat is dat schön im Kohlenpott“, vor allem Dank der Gitarrengriffe und Noten.

Reviercast: über 50.000 page views

Das Projekt REVIERCAST verzeichnet seit dem "Umzug" auf die Seite blogger.com bereits über 50.000 page views. Monatlich werden die Beiträge (Bild, Ton, Text) jetzt bis zu 3.000 mal aufgerufen.

 Der Zuspruch und das gesteigerte Interesse an dem Schallarchiv der Ruhrgebietsliteratur freut mich ungemein.

 Karl-Heinz Gajewsky

Das Literaturbüro Ruhr e.V. und zwölf prominente Autorinnen und Autoren unterstützen 2013 das Straßenmagazin "fiftyfifty - Obdachlose von der Straße lesen".


Auf Einladung des Literaturbüros Ruhr e.V. werden im Jahr 2013 zwölf Autorinnen und Autoren honorarfrei das monatlich erscheinende Straßenmagazin "fiftyfifty" (http://www.fiftyfifty-galerie.de/magazin/) mit jeweils einem Text unterstützen. Ob Auszüge aus Romanen oder Gedichtbänden, aus Satiren oder Reisereportagen - immer sind es gute Texte für eine gute Sache, die Satiriker Thomas Gsella, Reisereporter Andreas Altmann, Karen Duve, Fritz Eckenga, Ralf Thenior, Katja Lange-Müller, Eva Kurowski oder der Berliner Autor Ingo Schulze beisteuern werden. Vier weitere Schriftstellerinnen und Schriftsteller werden noch hinzukommen, damit auch im Jahr 2013 monatlich jeweils eine Seite mit Literatur bei "fifty-fifty" erscheinen kann.

"fiftyfifty" ist bei Straßenverkäufern oder in den Verkaufsstellen von Kooperationspartnern in der Region zum Beispiel erhältlich in:
Essen, Duisburg, Gelsenkirchen, Gladbeck, Hattingen, Düsseldorf, Krefeld, Viersen, Mönchengladbach, Solingen, Erkrath ...

Die Initiative "fiftyfifty" selbst schreibt über ihre umfassende Arbeit auf der Homepage http://www.fiftyfifty-galerie.de/:
"Durch fiftyfifty konnten wir über 3.000 Obdachlose in neue Wohnungen unterbringen bzw. vermitteln. Außerdem haben wir Projekte der Armenspeisung, Trainingswohnungen für obdachlose Frauen, eine Notschlafstelle für minderjährige, drogensüchtige Prostituierte und vieles mehr unterstützt. Unsere Beschäftigungshilfe hat über 500 Obdachlose wieder an Arbeit herangeführt. (...)
Trotz aller Erfolge leben immer noch viele Menschen auf der Straße. Jedes einzelne Schicksal sollte uns berühren. Daher bitte ich Sie um Ihre Spende für unsere Hilfsprojekte. Auch kleine Beträge helfen. Und: Wenn Ihnen auf der Straße ein fiftyfifty-Verkäufer begegnet, gehen Sie nicht achtlos an ihm vorbei. Kaufen Sie eine Zeitung und helfen Sie einem Menschen in Not - auch durch Ihre Zuwendung, die Sie ihm mit dem Kauf der Zeitung geben."