Literaturlandschaft Ruhrgebiet

Von der Städtestadt zur Metropole Ruhr, von der Industriekultur zur Kulturindustrie. Das Ruhrgebiet ist spannend. Erleben Sie mit mir den Wandel und die literarische Vielfalt in ausgesuchten Hör- und Videobeiträgen. Hier finden Sie zudem Kommentare und Kurzbiografien der beteiligten Personen, Informationen zum REVIERCAST-Projekt, Verweise auf verwandte Projekte sowie aktuelle Nachrichten aus der Literaturszene im Revier.

Viel Vergnügen beim Stöbern ...

Karl-Heinz Gajewsky

"Inzwischen habe ich mir Ihre Website angesehen, das ist ja ein Opus magnum, an dem Sie da arbeiten, die literarische Kartographierung des Ruhrgebiets, großartig, und mich haben Sie damit in beste Gesellschaft aufgenommen."

Andreas Rossmann, FAZ

Autorinnenlesung "Alltagsheldinnen"

Autorinnenlesung "Alltagsheldinnen": Inge und Sarah Meyer-Dietrich lesen aus ihren Romanen & sprechen mit Gerd Herholz Donnerstag, 9. Februar 2017, 20 Uhr Lesecafé der Stadtbücherei Gladbeck, Friedrich-Ebert-Str. 8 Eintritt: 5,- Euro Das hat Seltenheitswert: Mutter und Tochter veröffentlichen im selben Jahr beim selben Verlag ihre Romane. So 2016 geschehen beim Verlag Henselowsky Boschmann mit "Leben und Träume der Mimi H." und "Immer muss man mit Stellwerksbränden, Streiks und Tagebrüchen rechnen". Was beide Romane eint, ist eine große Empathie für kleine Leute und das besondere Interesse für die Lebensgeschichten und den sorgsam beobachten Alltag von Frauen. Zu Inge Meyer-Dietrichs Roman "Leben und Träume der Mimi H.": Eine Familiengeschichte aus der Zeit des Ersten Weltkriegs bis zum Beginn des Faschismus. Die Näherin Mimi lernt den Schmied Heinrich kennen. Sie heiraten, Mimi findet endlich ein Zuhause. Manchmal aber hat sie das Gefühl, dass Heinrich etwas vor ihr verbirgt. Doch das kann ihr Glück nicht schmälern. Dann verändert der Erste Weltkrieg Mimis Leben radikal. Und es kommt auch ans Licht, was Heinrich und seine Familie ihr verschwiegen haben. Aber Mimi ist eine Kämpferin, die nicht aufgibt. Eine starke Protagonistin, die den Lesern hautnah ein Stück Zeitgeschichte des Ruhrgebiets nahebringt. Inge Meyer-Dietrich ist seit 1986 freie Autorin, hat über 30 Bücher veröffentlicht, überwiegend für junge Leser. Zahlreiche Auszeichnungen im In- und Ausland, u. a. erhielt sie den Literaturpreis Ruhr für ihr Gesamtwerk. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in Gelsenkirchen und hat drei erwachsene Kinder; beide Töchter sind schriftstellerisch tätig. Zu Sarah Meyer-Dietrichs Roman "Immer muss man mit Stellwerksbränden, Streiks und Tagebrüchen rechnen": Das Ruhrgebiet heute - eine Region, in der sich die Schicksale kreuzen. Es sind nicht nur Züge, S- und U-Bahnen, die Meyer-Dietrichs Figuren von Duisburg bis Dortmund verbinden. Es sind auch persönliche Begegnungen, familiäre Verstrickungen, Dinge und Motive, die die einzelnen Geschichten verknüpfen. Jens Dirksen schrieb in der WAZ: "Es ist die große Stärke von Sarah Meyer-Dietrich, wie sie feinnervig Seelenlagen nachspürt und Bilder für die innere Spiegelung von Erfahrungen findet. (...) Fremde werden vertraut, ohne darum weniger fremd zu sein." Sarah Meyer-Dietrich studierte Wirtschaftswissenschaft und promovierte in Bochum. Heute ist sie freie Autorin, Dozentin für kreatives Schreiben und Projektleiterin im Bereich kulturelle Bildung. Sie erhielt für ihre Erzählungen bereits einige Literaturpreise und Stipendien.

Literaturpreis Ruhr 2017

Seit 1986 vergeben der Regionalverband Ruhr und das Literaturbüro Ruhr e.V. jährlich diesen Preis für Literatur. Während mit dem Hauptpreis des Literaturpreises Ruhr die Preisträger für ihr literarisches, literaturkritisches, literaturwissenschaftliches oder verlegerisches Werk ausgezeichnet werden, gehen die beiden Förderpreise an den literarischen Nachwuchs, der sich mit unveröffentlichten Texten selbst bewerben muss. Der Literaturpreis Ruhr ist mit seiner jährlichen Preissumme von 15.110 Euro (10.000 Euro für den Hauptpreis, je 2.555 Euro für die beiden Förderpreise) die wichtigste Auszeichnung für Autorinnen, Autoren, Kritiker und Verleger, die im Ruhrgebiet leben, sowie für Schriftsteller auch von außerhalb, die über diese Stadtlandschaft schreiben. Mit der ansehnlichen Liste der Hauptpreisträger des Literaturpreises Ruhr - von Max von der Grün bis zu Michael Klaus, von Liselotte Rauner und Ralf Rothmann zu Brigitte Kronauer, von Ralf Thenior, Frank Goosen und Marion Poschmann zu Norbert Wehr, Fritz Eckenga, Sascha Reh oder Jürgen Brôcan- steigt sein Ansehen von Jahr zu Jahr. Die Förderpreise 2017 werden ausgeschrieben für Geschichten zum Thema "Das Klopfen an der Tür". Wenn es an der Tür klopft, scheinen Alltag und Geschichte für einen Moment die Luft anzuhalten. Man befindet sich drinnen oder draußen, und mehr denn je ist es auf beiden Seiten der Tür eine Frage der Perspektive, welche Geschichten nun beginnen. Manchmal bedeutet das Klopfen, zumal für den, der so Einlass begehrt, nur das Festhalten an Umgangsformen; vielleicht rührt sich darin auch der Wunsch, die Geheimnisse hinter der Tür nicht zu plötzlich oder besser gar nicht zu entdecken. Das Klopfen kann zaghaft klingen oder sich zum Hämmern steigern, es kann die Dinge und ganze Lebensgeschichten wenden, Dämme brechen lassen oder auch ganz und gar vergebens sein. Der Einsendeschluss für Vorschläge zum Hauptpreis und für Bewerbungen um die Förderpreise ist der 30. Juni 2017 (Datum des Poststempels). (Förderpreis-Texteinsendungen per Mail sind nicht zulässig.) Zusendung der Ausschreibung in der Druckversion: Literaturbüro, Tel.: 02043-992644. Die vollständige Ausschreibung kann auch übers Internet unter der Adresse www.literaturbuero-ruhr.de abgerufen werden. Literaturbüro Ruhr e.V. Friedrich-Ebert-Str. 8 45964 Gladbeck Tel.: (0049) 02043 992 168 Fax: (0049) 02043 9917 2168 www.literaturbuero-ruhr.de http://de-de.facebook.com/LiteraturbueroRuhr Die Arbeit des Literaturbüros Ruhr e.V. wird unterstützt vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen (MFKJKS NRW), vom Regionalverband Ruhr (RVR), der Stadt Gladbeck und den Mitgliedern des Literaturbüros Ruhr sowie zahlreichen Sponsoren und Partnern.